|
|
 |
|
Der Unfall |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Unfall
25. April 1986, Atomkraftwerk Tschernobyl, Ukraine, 13:00
- Techniker des Atomkraftwerkes Tschernobyl beginnen während routinemäßigen
Abschaltung von Block 4 mit Test an Sicherheitssystemen
- dabei soll der Reaktor eine Leistung von 25% der Nennleistung erreichen
25. April, 14:00
- Notkühlsystem (ECCS) wird abgeschaltet
- um einen störungsfreien Testbetrieb sicherzustellen
- zur gleichen Zeit fragt Kontrollbeamte des Kiewer Versorgungsnetzes an, ob bis 23:10 Uhr weiter Strom geliefert werden könne
- da eine unvorhergesehene Steigerung der Energienachfrage aufgetreten sei
- dies wird vom Reaktorbetriebspersonal zugesagt, die Reaktorleistung wird auf 1600 MW gehalten
- Experiment verschoben
25. April, 23:10
- Reaktor vom Netz genommen
- Notkühlsystem weiterhin nicht eingeschaltet
- Mannschaft beginnt, den Reaktor herunterzufahren
25. April, 24:00
- Schichtwechsel des Reaktorbetriebspersonals.
26. April, ca. 0:30
- statt der angestrebten 25% hat Reaktor nur noch 1 % der Nennleistung erreicht (30 MW)
- ein äußerst gefährlicher und streng verbotener Betriebszustand für Reaktoren des Typs RBMK-1000
- Operator hatte automatische Steuerung ausgeschaltet und versucht, die 25%-Marke per Hand zu erreichen
- nun wird Leistung wieder gesteigert und etwa gegen 1:00 Uhr erreicht der Reaktor 7%
26. April, 01:03
- alle acht Pumpen des Primärkreislaufes werden eingeschaltet - auch dies ist verboten
- durch zusätzliche Kühlung wird automatisch der Großteil der Bremsstäbe aus dem Reaktorinneren gezogen
- gleichzeitig sinkt Dampfdruck im Primärkreislauf
- da aber Dampfturbinen für die geplanten Tests benötigt werden, erhöht die Bedienungsmannschaft den Wasserdurchfluss um das 3-fache
- das führt zur Entfernung weiterer Bremsstäbe
- zusätzlich wird Sicherheitssystem abgeschaltet
- sorgt für automatische Abschaltung des Reaktors bei fallendem Dampfdruck
26. April, 01:22:10
- spontane Dampferzeugung im Kern beginnt.
26. April, 01:22:45
- Schichtführer fordert Bericht über Anzahl der im Reaktor verbliebenen Bremsstäbe an
- Das Ergebnis: nur noch 6-8 der Bremsstäbe befinden sich im Reaktor!
- ist strengstens verboten, den Reaktor mit weniger als 15 Bremsstäben zu betreiben
- trotzdem entschließt sich der Schichtführer, das Experiment fortzusetzen
26. April, 01:23:21
- Reaktor ist inzwischen instabil geworden
- Leistung beginnt schnell zu steigen
26. April, 01.23:40
- Operator betätigt den Notfall-Abschaltknopf (AZ-5)
- wird noch versucht, die Bremsstäbe in den Reaktor zurückzuschieben
- doch Rohre, in denen die Bremsstäbe gleiten, sind bereits durch die enorme Hitze verbogen
- Stäbe erreichen ihre Endposition nicht mehr
- Betriebsmannschaft gelingt nicht, Reaktor unter Kontrolle zu bekommen
Ø er geht durch
26. April, 01:23:44
- in einem Teil des Reaktors kommt es zum überkritischen Leistungsanstieg
- in 4 Sekunden erreicht Block 4 das 100-fache seiner Nennleistung
26. April, 01:24
- Uran schmilzt in Brennstäben und verdampft das Kühlwasser
- eine Dampfexplosion sprengt die 1000 Tonnen schwere Abdeckung von Block 4 weg
- überall entstehen Brände
dann reagiert Wasser mit heißen Graphitblock: es entsteht Wasserstoff
- zweite Explosion findet statt
- hochexplosive Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch sprengt Trümmer und radiaktive Partikel bis zu 1500 Meter in den Himmel
|
|
|
|
|
|
Heute waren schon 5 Besucher (9 Hits) hier! |